Einführung: Warum Spundwände eine Verankerung brauchen
Spundwände sind eine der am häufigsten verwendeten Stützkonstruktionen zur Stabilisierung von Böden an Flussufern, Häfen, Kaimauern und städtischen Baugruben. Während kurze Wände als Ausleger fungieren können, müssen höhere Wände oder solche, die höheren passiven Drücken und Auflastungen ausgesetzt sind, in der Regel verankert werden, um die Stabilität zu erhalten und eine übermäßige seitliche Durchbiegung zu verringern. Eine gut konzipierte verankerte Spundwand überträgt die Ankerkräfte sicher in den stabilen Boden und schafft so eine dauerhafte, kostengünstige Lösung für schwierige Standorte.

Grundlegende Mechanik: Wie verankerte Spundwände funktionieren
Die Konstruktion einer Spundwand hängt vom Ausgleich aktiver und passiver Erddrücke innerhalb des Bodenprofils ab. Die Einbindetiefe, die Länge der Wand und die Bodeneigenschaften – einschließlich des Reibungswinkels, der Kohäsion und des Grundwasserspiegels – wirken sich direkt auf die Fähigkeit aus, den seitlichen Kräften zu widerstehen und die Stabilität zu erhalten.
Schwerkraft und Widerstand: Bei einem freitragenden System widerstehen die Spundwände den seitlichen Belastungen durch die Einbindetiefe und mobilisieren den passiven Erddruck am Fußpunkt. Bei einem verankerten System übertragen die Zugstangen einen Teil des seitlichen Erddrucks auf einen Ankerblock oder einen Totmann, der sich auf den passiven Widerstand des umgebenden Baugrunds verlässt, um den Auszugskräften zu widerstehen.
Reduzierte Momente: Die Verankerung reduziert die Biegemomente in den Pfählen, indem sie eine feste Abstützung an der Zugstangenverbindung schafft, wodurch das erforderliche Widerstandsmoment und die Pfahldicke für die gleiche Wandhöhe verringert werden.
Die Rolle von Zugstangen in verankerten Systemen
Zugstangen sind die Zugglieder, die die Ankerkräfte von der Spundwand zum Totmann oder Ankerblock übertragen.
Gegen das Umkippen: Zugstangen erzeugen Spannung, um dem horizontalen aktiven Erddruck entgegenzuwirken, der die Wand nach vorne drückt. Dadurch wird die Struktur stabilisiert, insbesondere in geschichteten Böden mit unterschiedlicher Festigkeit.
Abstände und Ausrichtung: Der Abstand und die Ausrichtung der Zugstangen hängen von der Wandgeometrie, dem Elementtyp und den standortspezifischen Belastungsbedingungen ab. Die Zugstangen müssen einen geraden Lastpfad einhalten, um unbeabsichtigte Biegungen zu vermeiden und die Kräfte gleichmäßig zu verteilen.

Konstruktionsbeispiele: Einfach und doppelt verankerte Wände
- Einfach verankerte Wand: Eine einzelne Reihe von Ankerstäben ist die gängigste Lösung für Kaimauern, Flusshänge oder mittelhohe Kellerwände. Dieser Aufbau bietet ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Kosten und Effizienz und hält gleichzeitig die seitliche Durchbiegung innerhalb bestimmter Grenzen.
- Doppelt verankerte Wand: In tieferen Baugruben oder bei höheren Wasserständen und Auflastungen können die Planer eine doppelte Verankerung vorsehen. Die Ankerstäbe werden auf zwei Ebenen installiert, um die Ankerkräfte aufzuteilen und ein stabiles Wandprofil mit minimaler Verschiebung zu erhalten. Dies ist besonders effektiv bei komplexen Bodenprofilen mit schwachen Deckschichten über stärkeren Fundamentböden.
Bauabschnitte: Von der Rammung bis zur Verankerung
Eine erfolgreiche Leistung hängt von einer sorgfältigen Ausführung ab:
Rammen der Spundwände:
- Die Pfähle werden bis zur erforderlichen Einbindetiefe gerammt, um sicherzustellen, dass sie genügend passiven Widerstand entwickeln.
- Geometrie, Ausrichtung und Wandstärke müssen überprüft werden, um die Designposition beizubehalten.
Installieren Sie Totmann- oder Ankerblöcke:
- Die Ankerblöcke werden in einem bestimmten Abstand hinter der Mauer eingegraben.
- Der umgebende Boden wird verdichtet, um den erforderlichen passiven Druck zu erreichen.
- Bei sandigen Böden sind der Reibungswinkel und der Verdichtungsgrad entscheidend.
Spurstangen verbinden:
- Die Zugstangen werden durch die Gurtungsträger oder -platten der Wand gesteckt.
- Hydraulische Heber spannen die Stangen auf die berechnete Kraft.
- Sechskantmuttern und Unterlegscheiben fixieren die Stangen, sobald sie gespannt sind.

Qualitätskontrollen
Eine zuverlässig verankerte Spundwand sollte immer klare Qualitätskontrollschritte enthalten:
- Ausrichten: Vergewissern Sie sich, dass die Zugstangen eine gerade Verbindung zu den Ankerblöcken haben. Jede Fehlausrichtung kann zu unerwünschten Biegungen führen.
- Verspannung: Prüfen Sie, ob alle Stäbe so gespannt sind, dass sie die berechneten Ankerkräfte unter den zu erwartenden Belastungsbedingungen, einschließlich Änderungen des Wasserstandes oder der Auflast, tragen.
- Überwachung der Durchbiegung: Messen Sie die seitliche Durchbiegung der Wand. Der Vergleich der Durchbiegung mit den Planungstabellen hilft zu überprüfen, ob die Annahmen zu Boden und Grundwasser den tatsächlichen Bedingungen entsprechen.
Faktoren der Langlebigkeit: Langfristige Leistung
Verankerte Mauern sind oft dauerhafte Strukturen, die rauen Bedingungen ausgesetzt sind, daher ist der Schutz von Zugstangen unerlässlich.
- Beschichtungen und Schutz: Verwenden Sie Feuerverzinkung, Epoxidsysteme oder mehrschichtige Behandlungen wie Drei-Öl-Zwei-Tuch für Hochrisikobereiche. In aggressivem Meer- oder Brackwasser bietet ein kathodischer Schutz zusätzlichen Schutz.
- Ortsspezifische Überlegungen: Bodeneigenschaften, Schwankungen des Grundwasserspiegels und korrosive Bodenschichten wirken sich auf die Haltbarkeit aus. Regelmäßige Inspektionen tragen dazu bei, die Leistungsfähigkeit zu erhalten und Anzeichen einer Verschlechterung frühzeitig zu erkennen.

Praktische Tipps: Verwaltung von Site Constraints
- Prüfen Sie, ob es unterirdische Versorgungsleitungen, bestehende Grenzen oder Einschränkungen der Landnutzung gibt, die die Installation der Anker beeinträchtigen könnten.
- Vergewissern Sie sich, dass die Ankerlänge und die Verankerung sichere Abstände zu benachbarten Strukturen einhalten.
- Verwenden Sie bei Standorten mit schlechter Drainage oder Hanglage Geotextilien und eine ordnungsgemäße Wanddrainage, um den Aufbau von Wasserdruck zu minimieren.
- Führen Sie übersichtliche Baunotizen, um die Bodenbedingungen, die Injektionsmengen (falls verwendet) und die Spanndaten für zukünftige Wartungsarbeiten festzuhalten.
Fazit
Eine verankerte Spundwand ist eine bewährte, kosteneffiziente Lösung zur Stabilisierung von Stützkonstruktionen bei schwierigen Bodenprofilen und Wasserverhältnissen. Durch eine korrekte Modellierung der Bodeneigenschaften, des passiven Drucks und der Ankergeometrie – und durch eine Bauausführung nach höchsten Standards – können Sie ein robustes System sicherstellen, das Verschiebungen kontrolliert und jahrzehntelang zuverlässig funktioniert.
Wenn Sie Unterstützung bei der Planung benötigen, praktische Ratschläge brauchen oder hochwertige Ankerstäbe und Ankersysteme für Ihr nächstes Projekt suchen, ist unser Team bereit, Ihnen zu helfen, mit Zuversicht zu bauen.
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